Neon Birds – Marie Grasshoff
Rezension
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Titel: Neon Birds
Autorin: Marie Grasshoff
Verlag Lübbe (hier kaufen!)
Preis: 15 Euro
Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt/Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur, mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig. Mit ihrem Fantasy-Epos Kernstaub stand sie auf der Shortlist des SERAPH Literaturpreises 2016 in der Kategorie „Bester Independent-Autor“.
Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern … (Beschreibung)
Die Menschheit ist schlichtweg gespalten. Das Leben der einen Hälfte ist sicher in Großstädten, die andere Hälfte lebt unsicher außerhalb der Städte und am Rande der Sperrzonen. Aber insgesamt ist das Leben aller Menschen bedroht – von einer Künstlichen Intelligenz (KI) namens Kami. Diese befällt die Menschen, übernimmt sie und macht sie zu Mojas, einer Art Zombie, die nahzezu unbesiegbar sind. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall in einer der Sperrzonen. Das Ergebnis ist eine Schlacht, in der viele Menschen und vor allem Soldaten umkommen.
Alle der vier Protagonisten haben mir – jeder auf seine Weise – gut gefallen, denn jeder ist einzigartig. Andra, ein Mädchen aus dem Volk der Yuna, ist eine von denen, die außerhalb der Städte und zwischen den Sperrzonen gelebt haben und somit eigentlich ein eher unsicheres Leben kannte. Luke ist ein Kadett, der für die Beobachtungen der Zone zuständig ist. Flover, sein bester Freund und Mitbewohner, ist ebenfalls Kadett und Agent einer geheimen Organisation. Beide sind aktiv am Kampf in der Sperrzone beteiligt. Auch Okijen ist Soldat, der sich aber eigentlich bereits nach der ersten Schlacht offiziell aus dem Militär zurückgezogen hatte und eigentlich auch gar nicht mehr kämpfen will, dennoch führt er letzten Endes die Truppen erneut an. So ungleich die vier auch auf den ersten Blick sein mögen – ihr Ziel ist das gleiche: Kami aufzuhalten. Man merkt aber auch bei allen vieren gleichermaßen ihre Geheimnisse und Probleme, die sie mit sich herumtragen.
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Der Sprachstil war schön und flüssig, so, dass sich das Buch gut lesen ließ. Durch den Spannungsbogen, den Marie Grasshoff von Anfang aufbaut und immer weiter ausbaut, war es mir manchmal fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.
Auch die Vorstellung, dass eine KI die Menschheit bedroht und praktisch Ursache für eine Pandemie sein kann, hat mir persönlich gut gefallen. Da heute bereits an KIs geforscht und damit gearbeitet wird, stellt sich hier langfristig die Frage: Brauchen wir sie und könnte sie uns wirklich so gefährlich werden? Auch die zukünftige Welt, in die die Autorin hier führt, ist so faszinierend wie beängstigend zugleich. So sind zum Beispiel Cybertrips von einer Gegend in die nächste möglich.
Einen besonderen Pluspunkt haben natürlich auch die Illustrationen im Buch verdient. Diese sind einfach wunderschön und runden die Geschichte so ab.
Alles in allem konnte mich das Buch wirklich überzeugen und hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Daher bekommt es von mir